Ein Wort in eigener Sache - Unser Name ist Programm
Als Beratungs- und Koordinierungsträger für die berufliche Aus- und Weiterbildung widmet sich Arbeit und Bildung e.V. besonderen Zielgruppen des regionalen Arbeits- und Ausbildungsstellenmarktes.
In seinem Aufgabenprofil vernetzt Arbeit und Bildung an den Schnittstellen Bildung, Beruf und Erwerbstätigkeit und berufliche Wiedereingliederung zielgruppenspezifische Beratungs-, Trainings- und Betreuungsangebote verbunden mit der Vermittlung in berufliche Qualifizierung, Erwerbstätigkeit oder Ausbildung.
Ein Blick in die Vereinsgeschichte
Die Gründung des Vereins Arbeit und Bildung im April 1986 stand im Zeichen eines kontinuierlichen Anstiegs der Jugendarbeitslosigkeit in der ersten Hälfte der 80er Jahre.
Auf Initiative des damaligen Landesarbeitsamtes Berlin hatte 1984 eine Gruppe jugendpolitisch engagierter Pädagog:innen sowie Sozialarbeiter:innen das Modellprojekt "Sozialberatung in den Berliner Arbeitsämtern" entwickelt, das als Projekt "Nolle" bekannt wurde, da es am Berliner Nollendorfplatz stattfand. Ziel des Projektes war es, neue Wege der Ansprache und Beratung von Jugendlichen zu erproben, um sie u.a. für die Teilnahme an spezifischen Qualifizierungsprogrammen der Berliner Arbeitsämter und der Senatsverwaltung zu motivieren und dadurch ihre berufliche und gesellschaftliche Entwicklung zu fördern.
Der erfolgreiche Ansatz und die Kooperation mit der Berliner Arbeitsverwaltung, den einzelnen Facharbeitsämtern, Senatsverwaltungen und nach 1989 auch der Servicegesellschaften sowie Berliner Bildungsträgern führte nach der Gründung des Vereins im Anschluss an das Projekt "Nolle" (später B-Eins-Beratung für berufliche Einsteiger) zur Durchführung weiterer Projekte im ehemaligen Westteil der Stadt.
Unmittelbar nach der politischen Wende – noch „in den ersten Stunden“ des Vereinigungsprozesses wurde der Verein auch im Ostteil der Stadt tätig, um mit den neu gegründeten Ostberliner Arbeitsämtern den Ansatz einer sozialpädagogisch gestützten Beratungs- und Betreuungsarbeit – zugeschnitten auf die vorhandenen Problemlagen und soziale Situation der Ratsuchenden im Ostteil Berlins, aufzubauen. Das Modell der "Sozialberatung in den Berliner Arbeitsämtern" wurde noch 1990 auf die neu gegründeten Arbeitsämter im Ostteil der Stadt übertragen. Durch die Beratung zur Weiterbildung (B-zWei-Beratung zur Weiterbildung) gewann zur gleichen Zeit die Beratung und Unterstützung Erwachsener bei der beruflichen Reintegration ebenso an Bedeutung wie die Beratung und berufliche Orientierung Jugendlicher. Seit dieser Zeit wird die Beratung in Bildung, Beruf und Erwerbstätigkeit in ganz Berlin angeboten.
Veränderte soziale und ökonomische Rahmenbedingungen haben in den folgenden Jahren zu neuen Schwerpunkten der Vereinsarbeit geführt.
Von 1990 bis 1995 entwickelte Arbeit und Bildung e.V. im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung – BIBB, Methoden und Strategien zur Bearbeitung von Konflikten zwischen Auszubildenden und Ausbildenden im Ausbildungsverhältnis. Beispielhaft wurden diese Methoden erprobt in Berufsfeldern Gesundheit und Wirtschaft und Verwaltung, Sie bilden bis heute die Grundlage des Angebots der Konfliktinterventionen in der betrieblichen Arbeit.
Mit dem Projekt KUMULUS, initiiert durch die damalige Ausländerbeauftragte des Berliner Senats, Frau Prof. Dr. Barbara John, und der Einrichtung einer Beratungsstelle startete der Verein 1993 sein spezielles Engagement für die berufliche Integration von Jugendlichen nichtdeutscher Herkunft und Geflüchteten. KUMULUS wurde inzwischen mehrfach für seine Integrationsarbeit ausgezeichnet, im Jahr 2001 u.a. mit dem Jahrespreis der „Helga und Edzard Reuter Stiftung“.
Mit den Aktivitäten von B-zWei-Assessment und der Integrationsagentur rückte der Verein Mitte der 90er Jahre erstmals mit neuen Trainingsangeboten in einen näheren Bezug zu Unternehmen der Berliner Wirtschaft und erweiterte damit sein Beratungs- und Begleitkonzept.
Jobconnect entwickelte seit 1998 zahlreiche innovative Modelle mit einem verstärkten betrieblichen Ansatz zur Förderung der Ausbildungsreife junger Menschen in Ergänzung zur klassischen Berufsvorbereitung nach dem SBG III.
Von 1998 bis 2004 mobilisierten die Ausbildungsagenturen von Arbeit und Bildung e.V. im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit betriebliche Ausbildungskapazitäten in den Berliner Bezirken, berieten und unterstützten Inhaber:innen vorwiegend kleiner und mittlerer Betriebe bei der Einrichtung von neuen oder zusätzlichen Ausbildungsplätzen, engagierten sich für Schaffung bzw. Erweiterung bestehender Ausbildungsverbünde und unterstützten mit dem Angebot eines externen Ausbildungsmanagements Unternehmer:innen nichtdeutscher Herkunft beim Erwerb der Ausbildereignung und der Einrichtung von Ausbildungsplätzen.
Personalagenturen unterstützten Betriebe bei der Personalauswahl und vermittelten geeignete Bewerber:innen in Arbeit oder Ausbildung. Sie vermittelten bei Konflikten im Unternehmen.
Mit der Beteiligung am Modellprojekt BVQB - Berufsvorbereitung mit Qualifizierungsbausteinen ab dem Jahr 2003 wurden die Grundlagen des Projekts TRIDEM II (2006 – 2011) entwickelt. TRIDEM II war aktiv an den berufsbildenden Oberstufenzentren in Berlin im Bereich der Berufsvorbereitenden Angebote im 11. Schuljahr. Es handelte sich hierbei um die beraterische Begleitung von Schüler:innen zur individuellen Förderung ihres Berufswahlprozesses und zur Integration in eine berufliche Erstausbildung oder in ein Arbeitsverhältnis.
Diese langjährigen Erfahrungen der Bildungsbegleitung in den berufsvorbereitenden Angeboten der Berliner Oberstufenzentren bilden die pädagogischen Grundlagen des Projekts „Zukunft im Beruf-ZIB, betriebspädagogische Begleitung an beruflichen Schulen“, das Arbeit und Bildung e.V., als Partner in einem Konsortium, seit dem Jahr 2015 im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie durchführt.
Auf Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und ergänzt durch Mittel der europäischen Gemeinschaftsinitiative Equal wurde 2005 das Netzwerk KUMULUS-PLUS gegründet, dessen Ziel die berufliche Integration von Menschen mit Einwanderungsgeschichte ist. Neben der praktischen Arbeit hat das Beratungs- und Qualifizierungsnetzwerk, das von Arbeit und Bildung e.V. von 2006 bis 2011 koordiniert und geleitet wurde, im Rahmen des Nationalen Integrationsplans auf Bundesebene erfolgreich die Aufgabe verfolgt, Grundlagen für gesetzliche Initiativen und Handlungsprogramme zu entwickeln, die das Handeln der Bundesagentur für Arbeit sowie der Träger der Grundsicherung in der Arbeit mit genannter Zielgruppe unterstützen und verbessern sollen.
Die langjährigen Erfahrungen der Mitarbeiter:innen sowie die Qualität der individuellen Beratung und Betreuung bilden wichtige Orientierungs- und Entscheidungsgrundlagen für die Ratsuchenden und sind von großer Bedeutung für Integrations- und Qualifizierungserfolge.
Aktuell ca. 50 Mitarbeiter:innen, von denen ein großer Teil seit mehr als 10 Jahren beim Unternehmen beschäftigt ist, tragen durch ihre fachlichen Kompetenzen in entscheidender Weise zur Effizienz und zum Erfolg beruflicher Orientierung, beruflicher Weiterbildungsangebote und der individuellen beruflichen Integration in Berlin bei.
Arbeit und Bildung e.V. ist ein anerkannter Partner der Berliner Agenturen für Arbeit, der Kammern, der Jobcenter, der Senatsverwaltungen und der bezirklichen Verwaltungen. Er ist Partner und Serviceleister für kleine und mittelständische Unternehmen und Unterstützer von Institutionen und Bildungsträgern, die im Auftrag der Berliner Arbeitsverwaltung Arbeitslose qualifizieren und in das Arbeitsleben integrieren.
In seiner 33-jährigen Geschichte hat sich Arbeit und Bildung e.V. zu einem Beratungs- und Koordinierungsträger entwickelt. In seinem Selbstverständnis und Aufgabenprofil vernetzt Arbeit und Bildung e.V. an den Schnittstellen Schule/Beruf bzw. Arbeit/Berufliche Wiedereingliederung zielgruppenspezifische Beratungs-,Trainings- und Betreuungsangebote mit der Vermittlung in Bildung, Beruf und Erwerbstätigkeit.